Schützenfest 2023

Anrather Sebastianer feiern im Sonnenschein

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Anrath · Bei strahlendem Sonnenschein feierte die St.-Sebastianus-Bruderschaft Anrath am Wochenende ein fröhliches Fest. Im Mittelpunkt: König Martin Tillmanns mit seiner Königin Manuela.

Die Eröffnungsparade fand am Samstagabend nach der Messe auf dem Anrather Markt statt. 

Foto: Friedhelm Reimann  |  Von Rudolf Barnholt

Bei strahlend schönem Spätsommerwetter ist in Anrath am Wochenende ein ausgelassenes Schützenfest gefeiert worden. Bereits am Freitagabend war das Festzelt so gut besucht wie schon lange nicht mehr. Da durften wie immer die Uniformen noch im Schrank hängen bleiben, da war Party angesagt. Rund 800 Besucherinnen und Besucher wollten sich das nicht entgehen lassen. DJ Yeti legte offenbar das Richtige auf, die Fans waren mehr als zufrieden. Zelt und Festplatz waren aber auch am Samstag und Sonntag gut besucht.

Dass in Anrath entspannt Schützenfest gefeiert werden kann, hat auch damit zu tun, dass es schon einen Königskandidaten gibt. So lange regiert noch Martin I. Tillmanns mit seiner Königin Manuela II. Man merkt ihnen und ihrem Gefolge an, dass ihnen das Königsspiel sehr viel Spaß macht.

Am Freitag hatte es bis zum späten Nachmittag noch in Strömen geregnet, und manche Schützen werden befürchtet haben, dass das Fest im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen könnte. Doch diese Sorgen waren so schnell verflogen, wie die dunklen Wolken sich verzogen hatten. König Martin I. hatte es ja auch zur Bezirkskönigswürde gebracht. „Ich habe mehr Zuspruch bekommen und mehr Hilfe, als ich erwartet hatte“, sagte ein bestens gelaunter König am Samstagabend im Festzelt. Und die Königin? „Die ist begeistert“, erklärte der König.

Bei den Schützenfesten spielen Traditionen ja bekanntlich eine große Rolle. Eine dieser Traditionen: Am Samstagnachmittag wurde wieder Pflaumenkuchen ins Altenheim gebracht für die Seniorinnen und Senioren, die sich immer auf den Schützenbesuch freuen. 1982 war die Idee von Alexander Oerschkes zum ersten Mal umgesetzt worden. Damals hatte er den Kuchen noch selbst gebacken, jetzt wurde er gekauft.
Am frühen Samstagabend konnten die Frauen bei der Parade ihre tollen Kleider präsentieren, ohne frieren zu müssen. Das letzte Schützenfest auf Willicher Stadtgebiet wurde bis jetzt von der Sonne verwöhnt. Worüber sich der König riesig freute, weil es so was zuvor noch nie gegeben hatte: Die komplette Zugstrecke ist gesäumt von 300 kleinen Maibäumen; sie waren gesponsert worden, und der Sponsor scheint ein bescheidener Mensch zu sein, jedenfalls möchte er nicht namentlich genannt werden.

Rolf Kater war jetzt zum ersten Mal auch offiziell der General. Sein Vorgänger, Claus Callberg, wird jetzt Ehrengeneral. Er konnte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr wahrnehmen. Alexander Oerschkes war im vergangenen Jahr erneut zum Präsidenten gewählt worden. Nach einigen schweren Schicksalsschlägen gibt ihm sein Amt einen gewissen Halt. Sein Vorgänger Christian Lüpertz, genannt Lupo, feiert jetzt unbeschwert in den Reihen seines Zuges.

Was beim Fest am Wochenende auch ersichtlich wurde: Die Anrather Schützen feiern gerne mit Freunden. In den vergangenen Tagen waren Delegationen aus allen Schützenvereinen und Bruderschaften nach Anrath gekommen. Auch mit den Kehner Junggesellen aus Vorst ist man eng befreundet, man besucht sich gegenseitig.
„Geboren, um dich zu lieben“, ertönte, als die Königstänze auf dem Programm standen. Bezirksprinzessin Lara, die Tochter des Königspaares, tanzte zu „Das Krokodil will dich fressen“.

Gefressen wurde niemand, und es gab auch keine Schlägereien, dafür aber etliche Jubilare. Mark Bock, Alois Kiwall und Stefan Beißling gehören der Bruderschaft seit 25 Jahren an; Thomas Schmitz, Dieter Faasch und Hans-Josef Stieger wurden für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Helga Nix wurde zum Leutnant befördert, Stefan Haase zum Oberleutnant.

Auch der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften verlieh mehrere Auszeichnungen: Der Hohe Bruderschaftsorden ging an Martin Tillmanns, Carsten Stuwe und Rolf Kater. Über das Silberne Verdienstkreuz freute sich Marlene Kiwitz, und Daniela Bröhl wurde der Jugendverdienstorden in Bronze verliehen.

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